Forschung

Mukoziliär Clearance

Forschung

Mukoziliär Clearance

Mit den lebensnotwendigen, täglich tausenden Litern eingeatmeter Luft erreichen leider auch viele Schmutz- und Staubpartikel den Atemtrakt. Der mukoziliäre Reinigungsapparat ist dafür zuständig, diese Stoffe wieder aus dem Atemtrakt zu entfernen. Dabei führen Milliarden winzig kleiner Kinozilien (Länge: 6-10µm, Durchmesser 0.25µm) auf dem Oberflächenepithel der Luftwege (sog. Flimmerepithel) durch schnelles, rhythmisches Schlagen zu eine Schleimtransport aus den Atemtrakt.

Die «primäre ziliäre Dyskinesie» (engl. PCD, im klinischen Kontext häufig als Kartagener-Syndrom bezeichnet) beeinträchtigt die Funktion der Kinozilien und führt dadurch zu ungenügender Reinigung des Atemtraktes mit früh kindlich auftretenden, teils lebensbedrohlichen Erkrankungen der Lungen. Die Ursache der PCD sind verschiedene genetische Mutationen, die mit einer Häufigkeit von ca 1 zu 10'000 auftreten.

Seit Jahrzehnten bietet das Institut für Anatomie der Fachärzteschaft mikroskopische Verfahren zur Diagnostik der PCD an und nutzt dazu die Elektronenmikroskopie und die High-Speed Videomikroskopie. 2018 wurde in Zusammenarbeit mit dem Inselspital Bern das schweizweit erste umfassenden Diagnostikzentrum (PCD-UNIBE) gegründet.

 

Neben der hochspezifischen Diagnostik werden verschiedene Forschungsprojekte zum besseren Verständnis des mukoziliären Transporten und der bio-physikalischen Folgen der PCD, sowie derer Epidemiologie durchgeführt (siehe Publikationen).